Auf der Homepage des Kirchenkreises SL-FL ist folgender Beitrag zu lesen:
"Die drei Schleswiger Kirchengemeinden schließen sich zur Ev.-Luth. Kirchengemeinde Schleswig zusammen
Die drei Schleswiger Kirchengemeinden St. Michaelis, Friedrichsberg und die Domgemeinde werden sich zu einer Schleswiger Kirchengemeinde mit knapp 14.000 Gemeindegliedern zusammenschließen. Dies haben Kirchengemeinderäte der drei Gemeinden jeweils unabhängig voneinander in den letzten Tagen entschieden.
Während der Kirchengemeinderat im Friedrichsberg dies bereits Ende Mai einstimmig beschlossen hat, gab es bei der Abstimmung in St. Michaelis am 2. Juni auch Gegenstimmen. Die Entscheidung in der Domgemeinde fiel am letzten Freitagabend (19.6.2015) knapp für eine Fusion aus.
Der KGR-Vorsitzende der Domgemeinde, Pastor Dr. Michael Dübbers sagt: "Der Entscheidung ging eine sehr intensive Diskussion voraus, die im Kirchengemeinderat, in verschiedenen Gremien, im Kollegenkreis, in Gemeinderunden und nicht zuletzt auf insgesamt vier Gemeindeversammlungen sehr kontrovers geführt worden ist. Trotz der Bedenken, ein Stück Identität zu verlieren, hat der Kirchengemeinderat in der Fusion mehrheitlich den besseren Weg für die Kirche in Schleswig gesehen. Wichtige Argumente waren hier die Chancen, die in gebündelten Kräften liegen, sowie die großen Herausforderungen, die im Bereich der Gebäude und der Finanzen auf die Gemeinden zukommen. Der Kirchengemeinderat hat gesehen, dass diese Probleme als eine gemeinsame Kirchengemeinde in Schleswig besser zu lösen sind."
Dies sehen die Vorstände der beiden anderen Kirchengemeinden ähnlich: Einen Vorteil sieht Pastor Karsten Winter auch darin, dass Entscheidungen in einem Gremium einfacher und schneller zu treffen sind als in dreien. Er sagt: "Schon jetzt haben wir ja gemeinsame Arbeitszweige, wie zum Beispiel die Jugendarbeit, über die bislang drei Kirchengemeinderäte entscheiden mussten. Auch die Frage, welche Gebäude sich die Kirche in Schleswig leisten kann, wird in einem Gremium einfacher zu beantworten sein. "Da wird sich einiges ändern müssen, egal, ob wir eine, zwei oder drei Gemeinden sind."
Nichts ändern wird sich dagegen an der pastoralen Begleitung der Menschen in den einzelnen Schleswiger Bezirken. Die Pastorinnen und Pastoren stehen wie bisher für seelsorgerische Fragen und für Taufen, Trauungen und Beerdigungen zur Verfügung. "Für die Seelsorge werden wir hoffentlich sogar mehr Zeit haben, weil nicht jede geistliche Person in jedem Arbeitsbereich tätig sein muss. Je nach Gaben können beispielsweise Gremienarbeit oder der Konfirmandenunterricht aufgeteilt werden", hofft Pastor Norbert Wilckens vom Friedrichsberg.
Pröpstin Johanna Lenz-Aude freut sich über die Entscheidung der drei Kirchengemeinden. Sie sagt: "Der Kirchenkreis empfiehlt derzeit verstärkte, Ressourcen bündelnde Zusammenarbeit in sinnvollen Einheiten - und das sehe ich hier als gegeben. Mit Respekt und Freude habe ich auch bereits auf die wachsende Zusammenarbeit in der Vergangenheit geschaut und bewerte die Fusion als weiterführenden und eigentlich logischen Schritt. Nun wird es erst einmal darum gehen, diese Entscheidung zu akzeptieren, auch wenn ich weiß, dass dies für einige schwer sein wird. Die gemeinsamen Fragen wird man nur miteinander lösen können, wenn die Atmosphäre „stimmt“ - und daran muss gearbeitet werden."
Bereits im Jahre 2011 hatten die drei Kirchengemeinderäte begonnen, die Möglichkeiten vertiefter Kooperationen auszuloten; Ende 2013 fiel der Beschluss, eine Fusion ins Auge zu fassen. Neben der Steuerungsgruppe, die den Gesamtprozess koordinierte, beschäftigten sich Ausschüsse unter anderem damit, wie die pastorale Versorgung für die Menschen in Schleswig möglichst gut sichergestellt werden kann, sowie mit Konzepten für die Gebäude und mit den kirchlichen Finanzen.
Der Geschäftsführer der Steuerungsgruppe, Pastor Joachim Thieme-Hachmann, verbindet mit den Entscheidungen der drei Kirchengemeinden für die Fusion Positives: Er sagt: "Wir werden künftig eine gemeinsame wichtige Stimme sein, wenn es um Zukunftsfragen für das Leben der Menschen hier in unserer Stadt geht. Nun geht es darum, die Stärken unserer Gesamtgemeinde, unserer Orte und unserer Personen weiter zu entwickeln und eine stabile Basis zu bilden für engagierte Arbeit in den Stadtteilen, in den Arbeitsbereichen, wie beispielsweise der Jugendarbeit, der Ökumene, der Flüchtlingsarbeit oder der Musik."
Nach den Beschlüssen über die Fusion soll die gemeinsame Kirchengemeinde, die dann einer der größten Bildungs- und Kulturträger von Schleswig ist, zum Oktober 2015 gegründet werden. Einen ersten gemeinsamen Haushaltsplan soll es bereits für 2016 geben. Das Haushaltsvolumen der drei Kirchengemeinden beträgt im Jahr 2015 zusammen 2,3 Millionen Euro.
Bei der Wahl der Kirchengemeinderäte im November 2016 werden die Schleswiger Gemeindemitglieder dann ein Leitungsgremium für die neue Schleswiger Kirchengemeinde wählen. Bis dahin bilden die Mitglieder der bisherigen Kirchengemeinderäte den Kirchengemeinderat für die neue Kirchengemeinde."
Quelle: http://kirchenkreis-schleswig-flensburg.de/archiv/oeffentlichkeitsarbeit/one.news/index.html?entry=page.news.kd.1121200029.e.653