Die V. KMU zeigt, das die Kirche in besonderem Maße wahrgenommen wird
durch die Pastoren/Pastorinnen vor Ort:
»Vor Ort Kirche«
Die V. KMU zeigt auf, dass die Antworten auf die Frage
nach dem, was von der evangelischen Kirche wahrge-
nommen wird, sich wie ein Blick in die Zukunft lesen
lassen. Trotz aller medialer Investition gilt: Sehr viele
Menschen – und ganz besonders in der jüngeren Ge-
neration – nehmen kaum etwas wahr von der Kirche.
Und diejenigen, die sie noch wahrnehmen, nehmen vor
allem den Geistlichen/die Geistliche vor Ort wahr, ins-
besondere sein/ihr Kasualhandeln. Die evangelische
Kirche ist im Wesentlichen eine »Vor Ort Kirche«,
Kirchenkreis-, Dekanat- oder Propsteiebene sind in der
Regel so unsichtbar wie die Ebene der leitenden Geist-
lichen einer Landeskirche (die nur punktuell bei beson-
deren Anlässen wahrgenommen werden). Einen ge-
wissen Gegenpol bildet nur die mediale Wahrnehmung
»der Kirche«, die konfessionell kaum noch differenziert
wird, und die viele Menschen in einer gewissen Unbe-
stimmtheit sagen lässt: Ich bin evangelisch. Ist es vor
allen der Pfarrer/die Pfarrerin vor Ort bzw. an den ver-
schiedensten »kirchlichen Orten«, der/die die evangeli-
sche Kirche repräsentiert, muss die alte Frage neu ge-
stellt werden, ob die evangelische Kirche diesen
»Schlüsselberuf« (Kirche der Freiheit) angemessen auf
diese Funktion vorbereitet und im Laufe des Berufsle-
bens ausreichend unterstützt. ...
Quelle: https://www.ekd.de/download/ekd_v_kmu2014.pdf, S. 131